In Finnland ist bereits das erste Tiefenlager in Betrieb, allerdings nicht in Opalinuston, sondern im Granit. Andere Länder wie z.B. Deutschland suchen ebenfalls nach einem Standort für ein Tiefenlager.
Früher wurde der schwach- und mittelaktive Atommüll ins Meer gekippt. Argument: Er verteilt sich und "verschwindet" so. Heute soll der hochaktive Atommüll in der Schweiz vergraben und vergessen werden. Argument: Das hochaktive Gift verteilt sich im Gestein, wird im Grundwasser verdünnt und ausgeschwemmt und "verschwindet" so.
Was im einen Fall gut war, soll im anderen Fall billig sein. Wir sagen: auf keinen Fall! Nichts gelernt aus der Vergangenheit ? Immer noch im alten Denken verhaftet ?
ENSI, NAGRA und BFE bestätigen: Der vollständige Einschluss über lange Zeiträume ist in der Schweizer Konfiguration UNMÖGLICH. Das bedeutet: künftige Generationen werden die Quittung für unser unüberlegtes Handeln bezahlen.
Der Grenzwert für austretende Strahlung liegt in der Schweiz bei 0.1 Milli-Sievert. Die Strahlung, die aus dem Tiefenlager austritt, ist um ein Vielfaches kleiner.
Die Unterlagen der Nagra weisen klar aus, dass mit der Zeit nicht nur radioaktive, sondern auch hochtoxische Elemente wie Plutonium in die Umwelt diffundieren werden. Es ist undenkbar, eine solche Kontamination künftigen Generationen zuzumuten, auch wenn die Mengen sehr gering sind. Grenzwerte für Umweltbelastungen sind relativ und würden in der Vergangenheit regelmässig verschärft. Das kann auch bei den Grenzwerten für Radioaktivität passieren.
Laut der Schweizer Gesetzgebung ist nur das "Vergraben und Vergessen" erlaubt. Alle anderen Möglichkeiten sind verboten.
Die Nagra will das radioaktive Material so schnell wie möglich los sein, denn sobald es vergraben ist, geht die Verantwortung an den Bund über. Darum hat sie kein Interesse daran, sich mit Alternativen zu beschäftigen, die eventuell bedingen würden, das Material noch ein paar Jahrzehnte zu hüten, bis sie technisch umgesetzt sind. Aber was sind schon ein paar Jahrzehnte im Vergleich mit einer Million Jahren. Solange nicht ausgeschlossen werden kann, dass es bessere Alternativen gibt, ist es besser, das Material gut zu schützen und zu hüten. Fürs Hüten braucht es kein Tiefenlager für 20 Mia Franken.